Wenn eine Arbeitnehmerin sich, z. B. wegen der Kinderbetreuung, im längeren unbezahlten Sonderurlaub befindet, kann sie diesen zu Beginn des gesetzlichen Mutterschutzes in analoger Anwendung von § 16 BEEG vorzeitig abbrechen. Auf diese Weise kann sie zu Mutterschaftsgeld, dem Arbeitgeberzuschuss, einer beitragsfreien gesetzlichen Krankenversicherung und Sonderkündigungsschutz kommen.
Mindesturlaub nach unbezahltem Sonderurlaub?
Vereinbaren Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen unbezahlten Sonderurlaub für längere Zeit, etwa für die Kinderbetreuung, so hat der Arbeitnehmer dennoch Anspruch auf den gesetzlichen Mindesturlaub nach dem Bundesurlaubsgesetz. So hatte es das Bundesarbeitsgericht (BAG) am 6. Mai 2014 (Az. 9 AZR 678/12) entschieden. Voraussetzung für den Urlaubsanspruch sei lediglich das formale Bestehen des Arbeitsverhältnisses. Auf die […]
Elternzeit richtig beantragen
Der Elternzeitantrag muss nach § 16 BEEG rechtzeitig (spätestens 7 Wochen vor Beginn) und schriftlich eingereicht werden, wenn es um Elternzeit bis zum vollendeten 3. Lebensjahr geht. Man muss sich dabei für die nächsten 2 Jahre festlegen. Für nachträgliche Korrekturen ist oft erst das Einverständnis des Arbeitgebers erforderlich. Bei einem nur mündlichen Antrag kann der […]
Bewerbern korrekt absagen
Eine E-Mail gegenüber einer 28-jährigen Bewerberin mit den Formulierungen: „Sie sind zu jung, verheiratet und haben Kinder, Sie sind deswegen unserer Erfahrung nach zeitlich zu unflexibel“ löst einen Entschädigungsanspruch nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) aus. Nach Ansicht des Arbeitsgerichts Stuttgart im Februar 2014 in Höhe von 2.000 Euro, und zwar wegen Altersdiskriminierung, nicht unbedingt wegen […]
Abgrenzung Arbeitsverhältnis – Selbstständigkeit
Was viele nicht wissen, ist dass ein Vertragsverhältnis von der Sozialversicherung anders beurteilt werden kann als vom Arbeitsgericht. Die Entscheidung des Arbeitsgerichts ist dabei für den Sozialversicherungsträger nicht bindend. So kann es passieren, dass jemand zwar als Arbeitnehmer mit einem Brutto-Gehalt bei der Krankenkasse angemeldet wird und monatliche Gehaltsabrechnungen erhält, das Arbeitsgericht Denjenigen – mangels […]